Semester 1999: Dynamische Systeme in der Klinischen Psychologie

Denken und Verhalten: von der Computermetapher zur situierten Kognition

Sommersemester 2000 - Sommersemester 2001 (Universität Bern, Institut für Psychologie)

Wolfgang Tschacher

Alle Themenbereiche, die im Seminar behandelt werden (können), sind jeweils auf einer eigenen Webseite dargestellt (siehe unten); Kopien aus der angegebenen Literatur sind im Handapparat-Ordner im Institut für Psychologie.

Die zentrale Idee des Seminars ist folgende: die Kognitionswissenschaft ist derzeit in einer Umorientierungsphase, in der sie hergebrachte Ansätze von Informationsverarbeitung revidiert. Anstösse zu diesen Veränderungen stammen aus der Systemtheorie, der Künstlichen Intelligenz-Forschung und der Neurowissenschaft. Die Folgerungen für die Psychologie, bis hin zu praktischen Fragen der Psychotherapie, sollen im Seminar diskutiert werden. Dabei werden neue Forschungsmethoden eingeführt und erläutert.

Auf einer wissenschaftliche Tagung (Herbstakademie in Ascona, 25.-28.10.2000) wurde die Thematik diskutiert. Zur Orientierung darüber (Fragestellungen, Abstracts der Präsentationen) siehe hier.

Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit eigener e-mail-Adresse können die Mailing-Liste synergy* (für Info hier klicken) abonnieren. Während des Seminars sind die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aufgefordert, unklare Punkte, offene Fragen, Diskussionen auch über synergy zu verfolgen. Gestaltungsvorschläge, Fragen oder Kritik können gemailt werden an tschacher@spk.unibe.ch oder per Telefon 387 6164.


Seminarplan:

Einführung (als Vorlesung während der ersten drei Seminartermine)

Verteilung der Themen (Seminarform; 30min-Referate der Studierenden und durch mich moderierte Diskussion: 5 Kreditpunkte)


Kritik am Computationalismus und Informationsverarbeitungsansatz:

Kognitionswissenschaft und dynamische Systemtheorie: Herausforderung und Verteidigung eines Ansatzes

Denken als Selbstorganisationsprozess

Phänomenales Erleben und Bewusstsein

Die Cognitive Science-Debatte von 1993

Gestaltpsychologie aus heutiger Sicht

Oekologische Wahrnehmungstheorie (J.J. Gibson)


Robotik und autonome Agenten:

Behavior-based robotics: der Subsumptionsansatz

Verhaltensbasierte Kognitionswissenschaft: ein neuer Behaviorismus?


Synchronisation, Bewegungskoordination:

Bewegungskoordination: Synergetik in der Sportwissenschaft, Folgerungen für Training und Rehabilitation

selbstorganisierte Bewegungsmuster: das Haken-Kelso-Bunz-Paradigma

Synchronisation

Rhythmus und Kognition


Anwendung auf Psychotherapie:

Psychotherapie und Komplexitätsforschung / Selbstorganisation im Verlauf von Psychotherapien

Dissonanz – Konsistenz – Komplexität

systemische Psychotherapie: Wirkungsgefüge und Selbstorganisation bei einer Paartherapie


weitere Fragen:

Buddhismus und Kognitionstheorie

Kognition und Chaos

Für Cineasten: Was ein continuity assistent tut

Libets (entscheidende?) halbe Sekunde



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